Appenzeller Barthühner

Das Appenzeller Barthuhn ist ein eher leichtes, tempereamentvolles Huhn mit stolzer Haltung. Sowohl die Hähne wie die Hennen tragen kräftige Vollbärte, die von Federn geformt und schon an den Eintagsküken erkennbar sind. Durch den kleinen Rosenkamm und die vom Bart bedeckten Ohrlappen bietet sich der Kälte wenig Angriffsfläche, ein Vorteil in den kalten Gommer Wintern. 

Mit der Zucht von Appenzeller Barthühnern hat man sich in Ammern für das Prinzip der Nachhaltigkeit und Artenvielfalt entschieden. Diese Schweizer Hühnerrasse kann zwar nicht mit der Legeleistung der Hybridhühner konkurrieren, sie überzeugt jedoch durch ihre Langlebigkeit und Robustheit. Über Jahre sind sie zuverlässige Eierlieferanten.

Das Barthuhn wurde ab Mitte der 1860er Jahre im Appenzeller Vorderland aus verschiedenen Landhuhnrassen herausgezüchtet. Die Zucht von Landhühnern ist heute leider unbedeutend geworden. Der Bestand ist heute vom Aussterben bedroht.

Im Handel sind heute ausschliesslich Hybridhühner erhältlich, deren Zucht in der Hand von wenigen Konzernen Iiegt. Das Prinzip der Hybridzüchtung wurde 1960 vom Mais auf das Huhn übertragen. Enstanden sind daraus kurzlebige Hochleistungshühner, die nicht mehr weiter gezüchtet werden können. Nach einer garantierten Legeleistung von 320 Eiern im Jahr sind die Hühner innert 18 Monaten verbraucht und werden eliminiert. Weil Hybridtiere- und Pflanzen kaum vermehrt werden können, müssen die Landwirte  die  Jungtiere und das Saatgut jeweils auf's Neue erwerben und können keine eigene Zucht führen.  Deshalb ist diese Methode vorallem für Drittweltländer eine Katastrophe. 

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Huhns beträgt jedoch rund 7 Jahre. Diese Zeit können die Hühner in Ammern ausleben. Zwar ist die Legeleistung  "nur" bei 150 Eiern im Jahr, die Barthühner legen jedoch bis in hohe Alter.